Forum Recht Redaktion |
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Arbeit | Heft
4/2003 Arbeit Ausgrenzung und Ausbeutung Seite 110 |
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Ausgrenzung und Ausbeutung |
Die Artikel des aktuellen Schwerpunktthemas setzen sich mit Fragen nach
der Rolle und Funktion von Arbeit in unserer Gesellschaft auseinander
und erörtern den Zugang zum und Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt. Aufgrund des großen Stellenwertes der Arbeit hat der Ausschluss vom Arbeitsmarkt weit reichende Folgen. Mehr als 4 Mio. Menschen sind in der BRD arbeitslos. Hinzu kommen MigrantInnen, denen aufgrund absurder ausländerrechtlicher Regelungen der Zugang zum Arbeitsmarkt erschwert bzw. versagt wird. Die Ausgrenzung vom Arbeitsmarkt bedeutet für die Betroffenen in den meisten Fällen ein Leben in Armut. Zudem wird ihnen durch die Vorenthaltung von Arbeit eine wichtige Quelle gesellschaftlichen Ansehens und psychischer Stabilität abgeschnitten. Diese Ausgrenzung ist nicht nur in breiten Kreisen akzeptiert, so dass Fragen nach einer gesellschaftlichen Integration, einem angemessenen Lebensstandard oder einer sinnvollen Beschäftigung Arbeitsloser nicht mehr gestellt werden. Darüber hinaus ist die öffentliche Debatte geprägt von Diskriminierungstendenzen, da der Ausschluss vom Arbeitsmarkt als selbst verschuldet angesehen und nicht als Ursache des Wirtschaftssystems bzw. diskriminierender ausländerrechtlicher Vorschriften wahrgenommen wird. Einige dieser rechtlich normierten Ausgrenzungsmechanismen sollen hier exemplarisch näher beleuchtet werden. Nicht nur der Ausschluss vom Arbeitsmarkt wirkt diskriminierend - auch
die Bedingungen, unter denen Arbeit geleistet wird, lassen zu wünschen
übrig. Um Belangen der ArbeitnehmerInnen Schlagkraft zu verleihen, ist
daher in Zeiten der Globalisierung die internationale Vernetzung von großer
Bedeutung. |