David Zechmeister |
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Neues im Fall Guantanamo | Heft
4/2004 unmenschlich - Migrationspolitik Seite 141 |
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Seit der Errichtung des Gefangenenlagers auf Kuba im Januar 2002 haben
die USA nicht nur Gefangene aus dem Afghanistan-Krieg in die dortigen
Käfige verschleppt, sondern mutmaßliche Terroristen aus 42 Ländern in
das berüchtigte Lager gebracht. Fast unbemerkt von der Weltöffentlichkeit
wurden zwei weitere solcher Lager errichtet, und zwar auf dem im Indischen
Ozean gelegenen Stützpunkt Diego Garcia und nahe der afghanischen Stadt
Bagram. Während über diese Lager kaum berichtet wird und nahezu nichts
über dort gefangen gehaltenen Personen bekannt ist, wurde im Laufe der
Zeit immer mehr Erschreckendes über die Zustände auf Guantanamo bekannt,
z.B. dass die Gefangenen sog. "weicher" Folter ausgesetzt werden (Schlafentzug,
Verharren in anstrengenden Positionen, erniedrigende Behandlung), dass
es sehr viele Selbstmordversuche gab und dass Minderjährige gefangen gehalten
wurden. Vermutet wird auch, dass viele der Gefangenen nichts mit Al Quaida
und den Taliban zu tun haben, sondern von Kopfgeldjägern unter falschen
Behauptungen an die USA verkauft wurden. Am schlimmsten trifft die Gefangenen,
dass sie völlig im Ungewissen über ihr eigenes Schicksal gelassen werden.
Die USA bezeichnen die Gefangenen als illegale Kombattanten, die sich
in einer rechtlosen Grauzone befinden, in der weder die Genfer Konventionen
noch die Menschenrechte zu beachten sind. David Zechmeister, Hamburg |