Heft 4 / 1999:
Verfassungspotentiale?
50 Jahre Grundgesetz
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Sammelsurium
 

"Jugoslawien ist nur der Anfang..."

Unter diesem Titel wird vom 12.-14.11.99 an der Humboldt - Universität Berlin ein Kongreß zur Analyse der politischen und ökonomischen Hintergründe des NATO-Einsatzes in der BR Jugoslawien veranstaltet werden. Ein Schwerpunkt wird auf Geopolitik und politischer Ökonomie liegen, wobei u. a. die Rolle westlicher Geheimdienste zu diskutieren sein wird und die Frage, inwieweit hier die Weltwirtschaftskrise mit militärischem Mitteln fortgesetzt wurde und wird. Näher beleuchtet werden soll auch die Situation in der kriegsführenden BRD, die Zusammenhänge zwischen Aufrüstung, Sicherheitsstaat und Sozialabbau, die Rolle der Medien und die Strategien, den Krieg zu legitimieren. Weiterhin soll versucht werden, Möglichkeiten antimilitaristischer Arbeit und zivilen Widerstands aufzuzeigen. Insbesondere wird der Krieg auch unter dem Blickwinkel feministischer Gesellschaftskritik zu betrachten sein. Natürlich werden auch der Zerfall und die Perspektiven Osteuropas im Zusammenhang mit der Politik der ethnischen Entmischung dabei eine Rolle spielen.
Organisatorische Details wie Übernachtung und Verpflegung werden gerade geklärt, Kontaktadresse ist bis auf Weiteres der ReferentInnenrat (AStA) der Humboldt - Universität Berlin, Unter den Linden 6, 10099 Berlin; Tel.: 030 / 20 93-26 03, Fax: -23 96; e-mail: refrat@hu-berlin.de. Kommt!

Faust über "Zensur in der Informationsgesellschaft"

Wem unser Schwerpunktheft zu Zensur (FoR 2/99) noch nicht genug war, für den / die gibt's jetzt das Heft zum gleichen Thema von der FAUST. Die KollegInnen aus Berlin beweisen in ihrer Ausgabe von August 99 mit einer Vielzahl an Artikeln, daß das Thema Zensur aktuell wie eh und je ist und sich in den späten Neunzigern in diversen Formen präsentiert, die weit über den klassischen Zensurbegriff hinausgehen.
Neben zwei Beiträgen zur Debatte um das politische Mandat von ASten finden sich Artikel über die englische BürgerInnenrechtsorganisation Article XIX, Aufsätze zum Kampf gegen Zensur in Polen, Kontrollmechanismen im Internet und zur Frage, wie Wirklichkeit durch bewußte Informationsweitergabe und -steuerung an Fernsehsender konstruiert wird - am Beispiel von Kriegsberichterstattung.
Besonders interessant ist der Artikel zum Berlin Document Center, welches seit 1994 nicht mehr der Kontrolle US-amerikanischer, sondern bundesrepublikanischer Behörden untersteht und Millionen von Dokumenten, u. a. die Personalunterlagen von 360 000 SS-Angehörigen verwaltet. Die immensen Schwierigkeiten, die Angehörigen der Enkelgeneration bereitet werden, wenn sie etwas über die Vergangenheit ihrer Großeltern erfahren wollen, werden als penibel gehütetes nationales Familiengeheimnis beschrieben, welche das altbekannte Schweigen als immer noch aktuelle Form der Verdrängung offenlegt.
Zu beziehen im linken Buchhandel oder direkt bei: FAUST, Marchstr. 6, 10587 Berlin

Macht Zukunft Spaß

So lautet der Titel des 22. Bundeskongresses entwicklungspolitischer Aktionsgruppen (BUKO), der vom Donnerstag, 28. Oktober bis Sonntag, 31. Oktober 1999 in Hannover stattfindet. Der BUKO nimmt die Internationale Weltausstellung EXPO 2000 in Hannover (01.06.- 31.10.2000) zum Anlaß, anhand der dort inszenierten Mainstream-Perspektive eine grundlegende Kritik an dieser zu entwickeln. Gegen den Herrschafts- und Fortschrittsdiskurs der EXPO soll ein Diskussionsforum für soziale und politische Bewegungen geschaffen werden, die für die Entwicklung solidarischer Lebenszusammenhänge kämpfen.
Die BUKO 22 ist in vier Foren organisiert, die jeweils in einzelnen Arbeitsgruppen zentrale Fragen, praktische Erfahrungen und Perspektiven diskutieren. Anknüpfend an zentrale Positionen des Konzepts "EXPO 2000" wird am Freitag die kritische Bestandsaufnahme der herrschenden Verhältnisse im Vordergrund stehen. Am Samstag dreht sich die Diskussion um Zukunftsentwürfe "von unten" und Perspektiven emanzipatorischer Politik. Gäste u. a. aus Südafrika und Mittelamerika wurden um Diskussionsbeiträge gebeten. Ort des Kongresses ist das Kulturzentrum "Pavillon" in Hannover (Lister Meile 4).
Der Teilnahmebeitrag beträgt DM 80,- für Personen aus BUKO-Mitgliedsgruppen und DM 110,- für andere TeilnehmerInnen. Fahrtkosten werden anteilig erstattet. Für Leute aus Hannover beträgt der Eintritt 50,- DM (keine Fahrtkostenerstattung). Zur Anmeldung bitte den Teilnahmebeitrag im voraus auf das Konto des BUKO überweisen: Konto-Nr. 234389 bei der Ev. Darlehensgenossenschaft Kiel, BLZ 210 602 37. Programmfaltblatt und Anmeldung: BUKO-Geschäftsstelle, Nernstweg 32-34; 22765 Hamburg; Tel.:040 / 39 31 56; Fax: 040 / 39 07 52 0; e-mail: bukohh@t-online.de
Aktualisierungen im Internet unter www.epo.de\buko\

Phantasie ist keine Straftat

Nach den Gelöbnix-Protesten am 20. Juli dieses Jahres (vgl. hierzu S. 142 dieses Hefts) rufen die JungdemokratInnen / Junge Linke zur Unterstützung der DemonstrantInnen auf, gegen die nun Ermittlungsverfahren eingeleitet wurden. Der UnterstützerInnenaufruf richtet sich mit der Forderung, die Ermittlungsverfahren einzustellen, an die Staatsanwaltschaft und bittet um finanzielle Unterstützung für anstehende Prozeßkosten.
Unterschriften für eine Einstellung der Verfahren bitte an: JungdemokratInnen / Junge Linke, Rosa-Luxemburg-Str. 19, 10178 Berlin, Fax: 030 / 24 72 97 47, e-mail: info@jungdemokraten.de
Spendenkonto für Prozeßkosten: JungdemokratInnen / Junge Linke, Kennwort "Operation Regenschirm", Postgiro 100 100 10, Kto. 205 16 106 (Eventuelle Überschüsse werden proTotal - den Totalverweigererfonds - weitergegeben)

Postbananische Zustände

Unter diesem Motto lädt das Bündnis gegen Rechts Leipzig vom 22.-24.10 ein, um Nazidominanz in öffentlichen Räumen, kulturelle Hegemonie und die Möglichkeit linksradikaler und antifaschistischer Strategien zu diskutieren. Anmeldung: Bündnis gegen Rechts c/o VL, Postfach 54, 04251 Leipzig, Tel. 0177 / 59 31 62 8, montags 20.00-23.00 Uhr, Fax: 0341 / 30 11 32 69.