Am 29.03.2021 begann nach acht Jahren Ermittlungen vor dem Landgericht Dresden der lange erwartete Prozess gegen die sogenannte „Faust des Ostens“ – eine organisierte rechtsradikale Schlägerbande aus dem Umfeld von Dynamo Dresden. Angeklagt werden sie wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung und mehreren Gewaltdelikten. Einer der drei Angeklagten ist Florian M., der sein Jurastudium an der Uni Leipzig 2016 erfolgreich mit dem ersten Staatsexamen abschloss. Wer nun an unwillkürlich an Brian E. denken muss (dazu FoR 3/2020 S. 94), den wird nicht überraschen, dass beide Leipziger Juraabsolventen in demselben Kampfsportgym Mixed Martial Arts trainierten. Diese Parallele ist auch dem Angeklagten Florian M. nicht entgangen, der auf die Frage, ob er nicht auch das zweite Staatsexamen absolvieren wolle entgegnet, er habe dieses nicht angestrebt – man wisse ja, „welch eine Aufmerksamkeit man als potentieller Jurist auf sich zieht“. Aufmerksamkeit will M., der mittlerweile Geschäftsführer eines Unternehmens ist, das online Kitaplatzklagen vermittelt, tunlichst vermeiden. Vertreten wird M. von Rechtsanwalt Denis van Ngoc, welcher neben seinen Verbindungen in die sächsische rechte Szene dafür bekannt ist, der ehemalige Kanzleipartner von Sebastian Gemkow (CDU, ehemals sächsischer Justizminister, heute sächsischer Wissenschaftsminister) zu sein. Der Fall Florian M. stellt so einen weiteren Stein im sächsisch-braunen Juramosaik dar.