Die nationalsozialistische Vergangenheit der Rechtswissenschaft sowie Justiz ist an den meisten juristischen Fakultäten nach wie vor Randthema. Nach zahlreichen Reformvorschlägen sollte nun endlich eine verbindliche Implementierung des NS-Unrechts als Teil eines kritischen Studiums erfolgen.
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Aus dem Schwerpunkt

Unter keinem guten Stern(chen)
Von Jana Lipinski / Johannes Maurer
Das selbst ernannte Netzwerk Wissenschaftsfreiheit fürchtet eine Gefährdung der Wissenschaftsfreiheit durch geschlechtergerechte Sprache und Gender Studies. Aber liegt hierin wirklich eine Gefahr für Grundrechte oder handelt es sich nur um Politik unter dem Deckmantel der (Wissenschafts-)Freiheit?

Passwortgeschütztes Wissen
Von Paul Nachtwey
Das Wissen, das an öffentlichen Hochschulen durch Forschung entsteht, wird allzu oft in privaten Verlagen publiziert und dort vor der Öffentlichkeit hinter Lizenzen verborgen. Dabei gäbe es mit dem Internet und der Digitalisierung viele Möglichkeiten, einen öffentlichen Zugang zum Wissen zu schaffen. In der juristischen Forschung und Lehre werden diese bisher kaum genutzt. Doch es gibt erste Lichtblicke.

Canceln von oben
Von Malte Tübbecke
Nach einer Auseinandersetzung zwischen dem Präsidium der Goethe-Universität und dem Frankfurter Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) hat das Frankfurter Verwaltungsgericht dem AStA zahlreiche politische Äußerungen verboten. Als Grundlage dient eine juristische Dogmatik, die seit ihrer Entstehung auf die Repression linker Studierender gerichtet ist.
Aus dem Forum

Die Verurteilung von Femiziden
Von Laura Leogrande
Deutsche Gerichte tun sich schwer damit, die geschlechtsspezifischen Tatmotivationen eines Femizids zu erkennen und in der Verurteilung zu berücksichtigen. Möglicherweise könnte die Schaffung eines spezifischen Straftatbestandes oder eines frauen- beziehungsweise geschlechtsspezifischen Strafschärfungsgrundes eine konsequentere Verfolgung von Femiziden gewährleisten.