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Nachruf auf Kelly Freygang

Von Kritische Jurastudierende Hamburg

Dies ist ein Nachruf aus dem Kreis der Kritischen Jurastudierenden Hamburg. Es tut weh und schmerzt bitterlich diese Zeilen schreiben zu müssen. Wir trauern um unsere Freundin, Weggefährtin, Kommilitonin und KJS-Mitglied Kelly Freygang. Kelly ist im April dieses Jahres im Alter von 31 Jahren in Südkurdistan (Nordirak) im kurdischen Freiheitskampf gefallen. Sie wurde nach Angaben der kurdischen Nachrichtenagentur ANF durch einen türkischen Drohnenangriff getötet.

Als Kelly 2012 zu den Kritischen Jurastudierenden stieß, waren wir zunächst ein kleiner, zusammengewürfelter Haufen, der jedoch schnell zu einem echten Freundinnenkreis zusammenwuchs. Viele von uns hätten ohne die Kritischen Jurastudierenden dem Jurastudium nicht die Treue gehalten – auf eine Art eben eine ganz typische akj-Gruppe. Untypisch an uns war höchstens, dass wir zu dem Zeitpunkt in Hamburg zwei akj-Gruppen parallel aufzuweisen hatten. Inzwischen ist das Schnee von gestern. Die zwei Gruppen sind verschmolzen, teilweise gut befreundet, organisieren zusammen KritJurs in Hamburg oder sind sogar Kolleginnen geworden. Wir – von damals – haben derweil der Uni größtenteils den Rücken gekehrt. Nach über 10 Jahren kommen wir also aus diesem traurigen Anlass nochmal zusammen um Revue passieren zu lassen und Kelly zu gedenken.

Die Hamburger KJS-Gruppe konnte letztes Jahre 10 Jahre im Fachschaftsrat feiern. (Gratulation!) Der Weg dorthin war mit sehr viel Leidenschaft, Engagement und Herzblut verbunden und wird für immer auch eng mit Kelly verbunden sein. Ihre Handschrift war prägend – im übertragenen, als auch im wörtlichen Sinn: Sie war die Künstlerin hinter unseren Flyern und Plakaten. Ihre Neugier, ihre Begeisterungsfähigkeit, ihren Humor, ihre Courage und ihre Tiefgründigkeit werden wir niemals vergessen. Erinnerungen, die sich unendlich weit weg und doch ganz nah anfühlen, sind ganz alltägliche wie unsere wöchentlichen Plena am Donnerstag (und es wird gemunkelt, dass sich die KJS auch heute noch regelmäßig an einem Donnerstag treffen), aber auch unsere allererste Klausurtagung im Garten ihrer Eltern, die vielen durchzechten Nächte in einschlägigen KJS-WGs, Besuche in Istanbul während ihres Auslandssemesters, gemeinsame BAKJ und FJT-Wochenenden und natürlich allen voran unsere diversen Podiumsdiskussionen, Filmveranstaltungen oder Konzerte im Rechtshaus selbst.

Von Beginn an verstanden wir uns im Rahmen unserer Grundprinzipien „emanzipatorisch, demokratisch, sozial“ als plurale, strömungsübergreifende Gruppe. Hierin lag unzweifelhaft unsere größte Stärke und Superkraft – und zugleich manchmal auch eine unserer größten Herausforderungen. Lebhafte Diskussionen waren unser Markenzeichen. Während so manche Debatte uns retroperspektiv noch immer zum Lachen bringt (Fleisch oder nicht Fleisch), haben andere unser Denken und Handeln bis heute ernsthaft geprägt. So divers wie unsere Gruppe stets war, so divers entwickelten sich schließlich auch unsere Biografien. Kelly ist 2017 endgültig nach Kurdistan ausgereist um sich dem bewaffneten Freiheitskampf anzuschließen.

Kelly, Du bist unvergessen.

Kategorien: Allgemein, Forum

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Veröffentlicht im Heft

Dieser Beitrag wurde in keinem Heft veröffentlicht und ist nur online verfügbar.

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