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Asha Hedayati: Die stille Gewalt

Von Redaktion

Am 12. September 2023 ist Asha Hedayatis Buch „Die stille Gewalt – Wie der Staat Frauen alleinlässt“ im Rowohlt Verlag erschienen. Es behandelt ein ebenso bedrückendes wie wichtiges Thema: Gewalt gegen Frauen durch (Ex-)Partner.

Partnerschaftsgewalt gegen Frauen, so wird schon in der Vorbemerkung klargestellt, meint im Kontext des Buches in großen Teilen Partnerschaftsgewalt gegen Frauen im Kontext heterosexueller Beziehungen. Doch die Autorin stellt in der Vorbemerkung ebenso klar, dass Geschlechtsidentitäten vielfältig sind: Trans Frauen werden explizit als Frauen anerkannt, zudem wird klargestellt, dass von gegen Frauen gerichteter Gewalt Betroffene nicht notwendigerweise Frauen sein müssen, wenn etwa transmaskuline, nichtbinäre und inter Personen entgegen ihrer tatsächlichen geschlechtlichen Identität fälschlicherweise als Frauen eingeordnet werden. Die Entscheidung, sich für das Buch vorwiegend auf heterosexuelle endo cis Personen zu fokussieren, erschließt sich besser, wenn man liest, dass die für das Buch verwendeten Studien zu Partnerschaftsgewalt ausschließlich binär zwischen Männern und Frauen unterscheiden. Anders ausgedrückt: Studien und damit auch belastbare Zahlen zu Partnerschaftsgewalt gegen inter, nichtbinäre und trans Personen fehlen – nicht nur in diesem Buch, sondern allgemein. Diese gravierende Forschungslücke kann man schlecht der Autorin anlasten.

Im Buch werden Daten zu Gewalt gegen Frauen durch (Ex-)Partner genannt und eingeordnet. Hintergründe, wie das Ende der sogenannten Hausfrauenehe, in der der Ehemann der Ehefrau noch verbieten konnte, einer beruflichen Tätigkeit nachzugehen, und die erst durch die Ehereform von 1977 durch das partnerschaftliche Prinzip abgelöst wurde, werden erläutert, und so ein tieferes Verständnis der aktuellen rechtlichen und gesellschaftlichen Situation ermöglicht. Das sich ergebende Bild ist in höchstem Maße bedrückend.

Die Schlüsse, die Asha Hedayati zieht, sind der Komplexität des Problems angemessen. So wendet sie sich in ihrem Buch etwa auch Mängeln in der Strafverfolgung zu, und schafft es dabei, diese als Teil und Symptom eines größeren strukturellen Gesamtproblems zu beleuchten. Statt mehr und härtere Strafen oder mehr Befugnisse für die Polizei zu fordern, lenkt sie das Augenmerk auf die notwendige Prävention.

Für Studierende der Rechtswissenschaften, die dogmatische Grundlagen des Familienrechts als Teil des Studiums kennen lernen, dürften insbesondere die Einblicke in familienrechtliche Verfahren von Interesse sein: Asha Hedayati zeigt sehr eindrücklich, wie ein vermeintlich objektives System zu strukturellen Benachteiligungen beiträgt, und diese durch den Versuch möglichst „objektiv“ zu urteilen sogar noch verstärken kann.

Asha Hedayati, Die stille Gewalt – Wie der Staat Frauen alleinlässt, 2023.

Kategorien: Sasu

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