Die Städte sind verstärkt in den Fokus politischer Auseinandersetzungen gerückt: als Orte, an denen Konflikte um neue Formen von Verdrängung und Gentrifizierung entbrennen, wo Sicherheits- und Überwachungsstrategien bislang unbekannten Ausmaßes zur Anwendung gelangen und ganze Teile einer Stadtbevölkerung kriminalisiert werden sollen.
Gleichzeitig sorgen die neoliberalen Strategien unternehmerischer Stadtentwicklung, die den städtischen Raum ausschließlich als Arena wirtschaftlichen Wachstums begreifen, und die entsprechende Investitionen in neu gestylte, attraktive City-Zentren kanalisieren und die Kommerzialisierung öffentlichen Raums betreiben, für Zündstoff.
Denn ob Frankfurt, München, Leipzig, Hamburg oder Berlin: die Mieten steigen weiter – und das nicht nur in den großen Städten. Überall sind Menschen von Verdrängung betroffen, werden zwangsgeräumt oder finden keine Wohnung. Die Wohnungslosigkeit nimmt weiter zu und damit auch die Zahl derer, die ganz ohne Unterkunft auf der Straße leben. Menschen mit geringem Einkommen, Alleinerziehende, Geflüchtete, von Rassismus und anderen Diskriminierungen betroffene Menschen, Rentner*innen und Menschen mit Behinderungen sind dabei besonders betroffen.
Multiple gegenwärtige Krisen haben die soziale Frage in den Städten verschärft und Argumente über die Destruktivität und mangelnde Nachhaltigkeit des kapitalistischen Wachstumsmodells bestätigt. Die Kritik an der Kommerzialisierung und Privatisierung öffentlicher Räume, Güter und Dienstleistungen feuert die aktuellen Debatten über Vergesellschaftung und Zurückeroberung der Commons an.
Sollte die Stadt als unser Lebensumfeld nicht unsere Bedürfnisse widerspiegeln? Brauchen wir nicht eine Stadt, wo das Glück und das Leben der Vielen mehr zählt als das Streben nach Macht und der Reichtum von Wenigen? Und wie kommen wir dahin?
Lasst uns vom 02. bis 04. Dezember zusammenkommen und gemeinsam unter dem Motto „Wem gehört die Stadt?“ aktuelle Probleme diskutieren und mögliche (rechtspolitische) Wege in eine andere Zukunft betrachten.
Wir wollen uns als kritische Studierende vernetzen, träumen, Visionen entwickeln und gemeinsam kämpfen!